"Ein Zeitalter der Postbiologie hat begonnen. Die Protagoras-Metapher vom Menschen als Maß für alles wandelt sich in die ungelöste Aufgabe einer kollektiven Selbstbemessung der physio-physischen Ausstattung von Individuen und gar der Spezies Mensch, für die nur Pseudo-Experten bereitstehen."
W. Reese-Schaefer, B. Taureck -  [Essay zur Grammatik des 21. Jahrhunderts]

 

In der Philosophie des 20. Jahrhunderts mit ihren unterschiedlichsten Strömungen - Neukantianismus (im Ausklang), Lebensphilosophie, Phänomenologie, Logischer Positivismus, Analytische Philosophie, Neomarxismus, Existentialismus, Pragmatismus etc. etc. - hat niemand mehr, und das aus gutem Grund, den Versuch unternommen, das Denken der Welt in Gestalt einer totalisierenden Synthese zu fassen. Die Physiker haben diesen Versuch auf ihrem Feld unter dem Namen GUT (grand unifying theory) noch nicht aufgegeben. Dafür haben sie aber den Geltungsbereich ihrer Wahrheit, auf den sie Anspruch erheben, sehr stark eingeschränkt bzw. von menschlicher Selbsterkenntnis abgelöst. Das naturwissenschaftliche Denken interessiert sich nicht für die Frage des "guten Lebens". Diese Situation besteht im 21. Jh. in verschärfter Form fort.
Die Frage nach dem "guten", dem menschenangemessenen Leben wird jedoch umso lauter gestellt. In der Folge seien stichwortartig einige Namen und Thesen aufgeführt, die einerseits nach Antworten auf diese Frage suchen, andererseits für die Relativierung aller Wissensansprüche und den Verlust eines archimedischen Punktes (den auf dem Gebiet der Mechanik bekanntlich auch jener schon vergeblich suchte) des Denkens der Welt und des Menschen stehen, der endgültig zu sein scheint:

 

 

 

R. Magritte: Hegels Ferien

(R. Magritte: Hegels Ferien)

 

 

 

 

 

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Quelle: [Occupy]