De consolatione philosophiae
(Die Tröstungen der Philosophie)

heute:


Versuch über die Pubertät -

"Kampf des Selbstbewußtseins um Anerkennung"

aus: Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Phänomenologie des Geistes (Hervorhebungen durch den Plagiator ...)


(Wer keine Zeit hat, liest am besten die [ Kurzfassung ] )

"Das Selbstbewußtsein ist zunächst einfaches Fürsichsein, sichselbstgleich durch das Ausschließen alles anderen aus sich, sein Wesen und absoluter Gegenstand ist ihm Ich; und es ist in dieser Unmittelbarkeit oder in diesem Sein seines Fürsichseins Einzelnes. Was Anderes für es ist, ist als unwesentlicher, mit dem Charakter des Negativen bezeichneter Gegenstand. Aber das Andere ist auch ein Selbstbewußtsein; es tritt ein Individuum einem Individuum gegenüber auf. So unmittelbar auftretend, sind sie füreinander in der Weise gemeiner Gegenstände; selbständige Gestalten, in das Sein des Lebens - denn als Leben hat sich hier der seiende Gegenstand bestimmt - versenkte Bewußtseine, welche füreinander die Bewegung der absoluten Abstraktion, alles unmittelbare Sein zu vertilgen und nur das rein negative Sein des sichselbstgleichen Bewußtseins zu sein, noch nicht vollbracht oder sich einander noch nicht als reines Fürsichsein, d.h. als Selbstbewußtseine dargestellt haben. Jedes ist wohl seiner selbst gewiß, aber nicht des anderen, und darum hat seine eigene Gewißheit von sich noch keine Wahrheit; denn seine Wahrheit wäre nur, daß sein eigenes Fürsichsein sich ihm als selbständiger Gegenstand oder, was dasselbe ist, der Gegenstand sich als diese reine Gewißheit seiner selbst dargestellt hätte. Dies aber ist nach dem Begriffe des Anerkennens nicht möglich, als daß wie der andere für ihn, so er für den anderen, jeder an sich selbst durch sein eigenes Tun und wieder durch das Tun des anderen diese reine Abstraktion des Fürsichseins vollbringt.
[ ... ] Das Verhältnis beider Selbstbewußtseine ist also so bestimmt, daß sie sich selbst und einander durch den Kampf auf Leben und Tod bewähren. - Sie müssen in diesen Kampf gehen, denn sie müssen die Gewißheit ihrer selbst, für sich zu sein, zur Wahrheit an dem Anderen und an ihnen selbst erheben. Und es ist allein das Daransetzen des Lebens, wodurch die Freiheit, wodurch es bewährt wird, daß dem Selbstbewußtsein nicht das Sein, nicht die unmittelbare Weise, wie es auftritt, nicht sein Versenktsein in die Ausbreitung des Lebens das Wesen, - sondern daß an ihm nichts vorhanden, was für es nicht verschwindendes Moment wäre, daß es nur reines Fürsichsein ist. Das Individuum, welches das Leben nicht gewagt hat, kann wohl als Person anerkannt werden; aber es hat die Wahrheit dieses Anerkanntseins als eines selbständigen Selbstbewußtseins nicht erreicht. Ebenso muß jedes auf den Tod des Anderen gehen, wie es sein Leben daransetzt; denn das Andere gilt ihm nicht mehr als es selbst; sein Wesen stellt sich ihm als ein Anderes dar, es ist außer sich, es muß sein Außersichsein aufheben; das Andere ist mannigfaltig befangenes und seiendes Bewußtsein; es muß sein Anderssein als reines Fürsichsein oder als absolute Negation anschauen."
[Hegel: Phänomenologie des Geistes, (vgl. Hegel-Werke, Bd. 3, S. 146-149)]

Also zusammengefasst: Unsere Kinder müssen ganz schlicht und einfach durch Anerkennung die "reine Abstraktion des Fürsichseins" vollbringen, die "Wahrheit der Gewißheit ihrer selbst" erlangen, ihr "Außersichsein aufheben" und alles wird gut ... Anders gesagt, (im Hegelschen Sinne):
Da müssen sie durch!  
 
Beim nächsten Mal: Die Expropriation der Expropriateure (Die Negation der Negation). Marx und Lehreralltag oder: Wie eine ganze Lehrergeneration noch immer überwunden (mit Hegel: "aufgehoben") werden muss. (That's dialectics !!)

 

 

 

G.W.F. Hegel

 

 

Causes of Death for Some of the Great Philosophers
By Stiv Fleishman
here:
Hegel -
Collision with owl at dusk

 

 

Hegel mit Nase